Küstenfahrt – 25. August bis 26. Oktober 2018
Die Anfahrt – 30. und 31. Aug. 18
Wir fahren über Füssen bei strömenden Regen nach Ulm. Hier hat der Wettergott ein Einsehen und wir können die Stadt bei angenehmen Temperaturen und wechselnder Bewölkung besichtigen. Uns imponiert das Ulmer Münster mit seinem 161 m hohen Kirchturm, angeblich der höchste der Welt. Auch die Fachwerkhäuser in der Altstadt an der Blau laden zu einem netten Bummel ein. Eine ruhige, charmante Stadt, dieses Ulm, auch wenn viele der alten Häuser im zweiten Weltkrieg wie so oft in deutschen Städten den Bomben zum Opfer gefallen sind.
Am nächsten Tag reisen wir weiter zu unserer zweiten Zwischenstation, Koblenz – und wieder regnet es. Aber einmal angekommen scheint die Sonne und wir machen uns auf den Weg in die Stadt. Koblenz liegt am Zusammenfluss von Mosel und Rhein im oberen Mittelrhein, einem Welt UNESCO Erbe. Es liegen ein paar Kreuzfahrtschiffe am Kai und auch Bustouristen beleben das Stadtbild. Die auf der Webseite von Koblenz versprochene Rheinromantik können wir nicht wirklich entdecken, aber es gibt ein paar nette Plätze. Das Kaiser Wilhelm Denkmal ist in seinen Dimensionen schon beeindruckend. Der Mann verstand was von Propaganda!











Ostfriesland – 1. bis 8. September
Ostfriesland – für uns noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Zunächst ist es mal flach, und zwar so richtig. Im Landesinneren reihen sich Feld an Feld und schwarz-weiße Kühe grasen zwischen Bauernhöfen aus Backsteinen mit sehr tief gezogenen Dächern. Die Orte sind klein und wirken ruhig, vielleicht sogar verschlafen. An der Küste verläuft der Deich, das heißt, man sieht das Meer erst, wenn man auf diesen hinaufsteigt oder durch eines der Deichtore hindurch fährt! In der Nähe der Sielhäfen gibt es meist einen Campingplatz und einen (künstlich aufgeschütteten) Sandstrand. Auf einer dreistündigen Wattwanderung von Neßmersiel zur Insel Baltrum können wir dieses unter Naturschutz stehende Wattenmeer näher kennen lernen. Baltrum und Langeoog, die zweite Insel, die wir besuchen, faszinieren uns mit ihren langen und breiten weißen Sandstränden. Diese Sandstrände sind auf natürliche Weise an der vom Festland abgewandten Seite der Inseln entstanden und werden gesäumt von Sanddünen. Zum Festland hin finden sich Salzwiesen. Wilhelmshaven gefällt uns von den Städten am besten mit seinem einzigen Südstrand an der Nordsee. Die Städte sind alle unaufgeregt, das Leben scheint hier einen Tick langsamer abzulaufen als zu Hause. Orte wie Neuharlingensiel oder Greetsiel bieten alles für einen entspannten Sommerurlaub. Fast alle Häuser in Ostfriesland sind Backsteinbauten, aber auch Gehsteige und ganze Straßen sind mit dem roten Klinker gepflastert. Überraschend ist auch das Wetter – warm und schön. Laut Reiseführer gehört die Nordsee mit ihren Inseln zu Deutschlands Regionen mit den meisten Sonnentagen. Wahrscheinlich auch mit den meisten Windtagen :).
Pauls Kommentar: Da fahre ich aus reiner Gutmütigkeit wieder mit und was tun wir? Wandern! Durch das Watt, das heißt durch Gatsch. Und das in einem komplett flachen Land mit lauter Kühen und Schafen. Die einzige Erhöhung ist der Deich, und der versperrt einem die Sicht aufs Meer. Das ist hier wie eine Schüssel mit Rand – dahinter Wasser, aber nur wenn man Glück hat und es ist grad nicht Ebbe. Da ist dann nämlich nur – wie schon gesagt – Gatsch. Meinen beiden Begleitern gefällt es natürlich. War ja zu erwarten.
Das Wattenmeer bei Harlesiel
Der Damm entlang des Südstrandes von Wilhelmshaven
Ebbe in Wilhelmshaven
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven, die größte Drehbrücke Europas
Der Sielhafen von Horumersiel
Wattwanderung nach Baltrum – wir gehen über den Meeresboden
Nach 3 Stunden durch das Watt erreichen wir die Insel Baltrum
Dieselbe Stelle bei Flut vom Fährschiff aus
Typische Strandkörbe auf der Insel Langeoog
Der 14 Kilometer lange Sandstrand von Langeoog
Die Zwillingsmühlen von Greetsiel
Jever bei Regen mit den typischen Backsteinhäusern
Flache Kuhweiden überall im Landesinneren
Paul in der Abendsonne an der Nordsee
Niederlande – 8. bis 14. September
Wir fahren über Emmen und Utrecht nach Südholland. Unsere Unterkunft in Delft befindet sich in einem Gebäude, in dem die Bauarbeiten noch voll in Gang sind. Das Appartement ist aber in Ordnung, modern und praktisch eingerichtet – und wir sind die ersten Gäste. Delft ist eine Universitätsstadt mit einer schönen Altstadt. Hier in der Geburtsstadt von Jan van Vermeer, einem berühmten Maler, lässt es sich beschaulich zwischen denkmalgeschützten Backsteinbauten und entlang der Kanäle flanieren. Hier werden nach wie vor die bekannten, blau-weißen Delfter Fayencen hergestellt. Delft ist unser Stützpunkt für Ausflüge mit dem Zug in die umliegenden Städte. Rotterdam beeindruckt durch seine moderne Architektur, die uns an eine amerikanische Großstadt erinnert. Ganz anders ist Haarlem, das seinen kleinstädtischen Charakter noch bewahrt hat. In Den Haag, der Residenz des Königs, schlendern wir über große Plätze, sehen viele moderne Bauwerke. Besonders gefällt uns der mittelalterliche Binnenhof, der Sitz des Parlaments und der Regierung. Der letzte Ausflug führt uns nach Leiden, der Geburtsstadt Rembrandts. Eine beschauliche Universitätsstadt, die an einem Arm des Rheins liegt. Ihre Besonderheit ist ein künstlich aufgeschütteter Verteidigungswall, der Burcht, von dem aus man einen schönen Blick über die von Grachten durchzogene Stadt hat. Morgen geht es zunächst zu den Windmühlen von Kinderdijk, dann weiter nach Oostende in Belgien.
Pauls Kommentar: Wir fahren von einem flachen Land mit Deichen in ein flaches Land mit Deichen, in dem die Leute reden, als ob sie stark verkühlt wären. Auf den Straßen in den Städten ist wenig Autoverkehr, dafür muss man ständig aufpassen, nicht von einem der vielen Radfahrer überfahren zu werden. Als Vogel, der nicht fliegt, ist das Stress pur. Sonst wirken die Holländer freundlich und es scheint sie kaum etwas aus der Ruhe zu bringen. Sie sind auch sehr fleißig, denn schon um 7 in der Früh wurde ich vom Baulärm der Arbeiter in unserer Unterkunft von meiner Schlafstange gerüttelt, was meinem Schönheitsschlaf nicht förderlich war!

















Belgien – 15. bis 21. September
Auf unserer Fahrt nach Oostende machen wir einen Abstecher nach Kinderdijk, wo 19 Poldermühlen zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden. In Oostende angekommen richten wir uns in unserem Appartement nahe beim Strand häuslich ein und machen gleich einen Strandspaziergang Richtung Ortszentrum. Am Sonntag erkunden wir die Küste Belgiens mit der Kusttram, der längsten Straßenbahnlinie der Welt zwischen De Panne und Knokke (65 km). Nur in Bredene fehlen die sonst typischen Hochhäuser, die den breiten Sandstrand säumen. Am Montag fahren wir mit dem Zug nach Brügge, eine Stadt, die uns mit ihrem mittelalterlichen Flair total begeistert. Die vielen Schokoladengeschäfte machen Lust auf mehr und so kaufen auch wir belgisches Konfekt. Am Dienstag sind wir wieder mit der Bahn nach Gent unterwegs. Gent hat zwar auch ein beeindruckendes Stadtzentrum, nimmt uns aber nicht so wie Brügge gefangen. Am Mittwoch genießen wir den Strand von Oostende und machen einen langen Strandspaziergang und beobachten die Surfer und Kitesurfer bei ihren tollkühnen Fahrten. Am nächsten Tag fahren wir zum ersten Mal nach Frankreich. In der Nähe von Calais besuchen wir die Opalküste zwischen dem Cap Gris-Nez und dem Cap Blanc-Nez. Erstmals auf dieser Reise sehen wir Klippen und Steilküste. Auf der Rückfahrt schauen wir uns noch „Die Bürger von Calais“, eine Bronzefigurengruppe von Auguste Rodin vor dem Rathaus von Calais an. In der Nacht weht ein starker Sturm und so ist kaum an Schlaf zu denken. Daher verschlafen wir am Morgen. Es bleibt nur noch Zeit für einen kurzen Besuch in Brügge, wo wir das älteste noch erhaltene Spital Europas, das Sint-Jans-Hospitaal, besichtigen. Und morgen geht es endgültig weiter nach Honfleur in die Normandie.
Pauls Kommentar: Wind, starker Wind, Sturm. Ein noch längerer Sandstrand – kaum zu glauben. Neu sind die hässlichen Hochhäuser direkt am Strand. Und das ist „die Königin der Seebäder“! Und die Kühe, die haben Muskeln, als ob sie bei Arnie trainiert hätten. Gut, dass es wenigstens belgische Schokolade und belgisches Bier gibt. Denn dann wächst der Wanst auch soooo, ganz ohne Fitnessstudioooo.



















Normandie – 22. bis 28. September
Am Samstag fahren wir bei regnerischem Wetter nach Honfleur, wo wir unsere Wohnung in einem alten Fachwerkhaus beziehen. Da es am Sonntag regnet, beschließen wir, über Caen nach Bayeux zu fahren. Hier bestaunen wir den weltbekannten 70 Meter langen, bestickten Teppich von Bayeux. Darauf wird die Geschichte dargestellt, wie Wilhelm der Eroberer England unterwarf. Am Montag erkunden wir bei sehr schönem Wetter Honfleur. Wir schlendern durch die schmalen Gassen und steigen auf den Hausberg mit wunderbarem Blick auf die Stadt. Ein Strandspaziergang entlang der Seinemündung mit Blick auf Le Havre darf natürlich nicht fehlen. Am Dienstag besuchen wir die sehr beeindruckenden weißen Klippen bei Etretat und Fécamp. Am Mittwoch fahren wir dahin, wo sich normalerweise die Hautevolee trifft, nämlich in Trouville und Deauville, zwei mondäne Seebäder mit Casino, weißem Strand und teuren Restaurants und Geschäften an der Côte fleurie. Der Donnerstag führt uns ins Landesinnere, in das Pays d’Auge. Hier gefällt uns besonders der kleine Ort Beuvron-en-Auge mit seinen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter. Über Cambremer und Crèvecoeur-en-Auge, wo wir eine normannische Burganlage besichtigen, erreichen wir den Wallfahrtsort Lisieux. Hier wird die heilige Therese von Lisieux, die ganz jung verstarb, in einer monumentalen Basilika im byzantinischen Stil verehrt. Am Freitag wagen wir bei starkem Verkehr die Fahrt nach Rouen, der Hauptstadt der Normandie mit 110.000 Einwohnern. Die Altstadt ist sehr schön mit dem Höhepunkt, der Kathedrale, die vom Impressionisten Claude Monet 33 Mal gemalt worden ist. In Rouen wurde auch die Jungfrau von Orléans 1431 verbrannt. Zurück fahren wir entlang der Seine und besichtigen die Ruinen der Abtei von Jumièges, einem wichtigen religiösen und politischen Zentrum im Mittelalter. Am Samstag verlassen wir die Normandie und es geht weiter nach Saint-Malo in die Bretagne.
Pauls Kommentar: Warum sind die bloß so stolz auf ihre Fachwerkhäuser, wo da eh alles schief und schräg ist? Zuerst habe ich geglaubt, es liegt am einfachen Werkzeug, dass sie im Mittelalter hatten. Als ich in den Geschäften dann die Regale voll von Cidre, Calvados und Pommeau sah, war alles klar! Meine Reisebegleiter haben auch so manches Stück geliefert. Die Knauserer und Mautsparer sind zweimal an der g-l-e-i-c-h-e-n Stelle falsch abgebogen und mussten dann erst recht über zwei mautpflichtige Brücken fahren! Ich frage mich immer noch, ob da etwa Calvados im Spiel war? Sonst sind sie nicht weiter im Verkehr aufgefallen, weil die Franzosen auch recht chillige Fahrer sind.





















Bretagne 1 – 29. September bis 5. Oktober
Am Samstag heißt es Abschied nehmen von Honfleur und der Normandie. Auf dem Weg nach Saint-Malo machen wir einen Abstecher nach Granville. Dort sehen wir uns die Altstadt an, die hoch auf einem Felsen liegt. In Saint-Malo bewohnen wir ein geräumiges, zweckmäßig eingerichtetes Apartment in einem Vorort. Am Sonntag steht ein Stadtrundgang durch Saint-Malo auf dem Programm. Wir umrunden die Altstadt auf der komplett erhaltenen Stadtmauer mit ihren Türmen und Wehranlagen. Waren die vorgelagerten Inseln auf unserem Weg in die Stadt vom Wasser umspült, so können wir Stunden später eine dieser Inseln trockenen Fußes erreichen. Ein beeindruckendes Schauspiel, hat sich das Meer doch hunderte Meter zurückgezogen. Am Montag besuchen wir ein Highlight auf unserer Reise, den Mont Saint Michel. Schon von weitem sieht man das vor der Küste auf einen Felsen gebaute Kloster. Je näher wir herankommen, umso beeindruckter sind wir. Durch die engen Gassen steigen wir zur Abtei hinauf. Von dort haben wir auch einen tollen Ausblick auf die gesamte Bucht. Da am Dienstag das Wetter nicht so gut ist, fahren wir in die Hauptstadt der Bretagne, nach Rennes, das bis auf eine tolle Parkanlage eine Enttäuschung ist. Am Mittwoch geht es zum Point du Grouin, wo wir eine kleine Wanderung entlang der Steilküste unternehmen. Dann fahren wir weiter nach Cancale, die „Austernhauptstadt“ der Bretagne. Auf dem Heimweg besichtigen wir den kleinen Ort Saint Suliac, wo besonders schöne, für die Bretagne typische Steinhäuser zu bestaunen sind. Am Donnerstag erkunden wir Dinan, eine an der Rance gelegene Stadt mit einer wunderbaren Altstadt. Die Gassen verbreiten ein mittelalterliches Flair. Wir spazieren zum beschaulichen Hafen hinunter und kehren über eine sehr schöne, steile, romantische Gasse wieder zurück zum Auto. Das nächste Ziel ist das Cap Fréhel. Das Wetter ist schon den ganzen Tag wunderschön, und so genießen wir den herrlichen Weitblick über Buchten, rosarote Granitfelsen und das tiefblaue Meer. Zum Abschluss des Tages halten wir in dem Seebad Dinard. Unser Picknick am Strand fällt eher bescheiden aus, aber der Spaziergang an der Strandpromenade belohnt uns mit einer schönen Aussicht auf Saint-Malo. Am Freitag müssen wir sehr früh aus den Federn, denn wir besuchen das noch EU-Land Groß Britannien, genauer gesagt die Insel Jersey. Hier spricht man natürlich Englisch und fährt auf der linken Straßenseite. Auch die Lebensweise ist „very British“. Landschaftlich ähnelt es der Landschaft um St. Malo.
Pauls Kommentar: Ich bin schon ganz grün. Bei den vielen Kreisverkehren hier wird einem ja schwindlig und schlecht. An den Austern kann es nicht gelegen sein, denn die waren frisch aus dem Meer und mit einem Glas Sekt dazu ein Genuss. Meine Mitreisenden nennen sie nur salzigen Schlaz. Diese Ignoranten. Dafür auf Jersey Fisch und Chips und – oh wie einfallsreich – ein Guiness dazu. Aber ich habe schon mit ihnen gesprochen und in Zukunft soll mehr auf kulinarische Finesse Wert gelegt werden.





















Bretagne 2 – 6. bis 12. Oktober
Bei strömendem Regen fahren wir am Samstag in den Westen der Bretagne mit einem Zwischenstopp in St. Brieuc. Unsere neue Unterkunft ist ein typisches bretonisches Steinhaus, hübsch eingerichtet. Am Sonntag fahren wir zunächst nach Concarneau – hier ermittelt Kommissar Dupont – und besichtigen die sogenannte ville close, eine von Festungsmauern umgebene Altstadt. Weiter geht es nach Quimper. Hier machen wir einen Spaziergang durch die besonders schöne Altstadt. Bevor wir nach Hause fahren, halten wir noch in Douarnenez, einem Ort mit einem netten Hafen. Der Montag führt uns zur Côte de Granit Rose. Wir wandern entlang der Küste zum Leuchtturm von Ploumanac’h. Die rosafarbenen Granitfelsformationen vor dem tiefblauen Meer begeistern uns. Auf der Rückfahrt machen wir einen Abstecher zum Cairn de Barnenez, einem 75 Meter langen steinzeitlichen Grabhügel. Am Dienstag geht es in den Süden zu den Menhiren von Carnac. Hier haben die Menschen der Steinzeit tausende Felsblöcke in langen Reihen aufgestellt. Da wir noch Zeit haben, fahren wir auf die Halbinsel Quiberon an die wunderschöne Côte Sauvage. Am Mittwoch steht der Pointe du Raz auf unserem Plan. An dieser Landspitze blicken wir auf schroffe Felsen, den Leuchtturm und zur Île de Sein hinüber. Auch der kleine Ort Loncarnon, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, ist uns einen Stopp wert. Der Donnerstag ist der Höhepunkt der Woche. Wegen des anfangs schlechten Wetters fahren wir zwar erst um 14 Uhr auf die Halbinsel Crozon. Der Wettergott meint es aber dort gut mit uns und wir erleben einen herrlichen, sonnigen Nachmittag. Wir blicken vom Pointe des Espagnols zum Hafen Brest hinüber. Am Pointe de Pen-Hir genießen wir einen fantastischen Ausblick auf das Meer mit seiner zerklüfteten Felsküste. Ein Traum für jeden Fotografen! Am Freitag machen wir bei stürmischem Wind einen kurzen Ausflug nach Brest, das uns nicht sehr sehenswert erscheint.
Pauls Kommentar: Die Unterkunft mag ja urig sein, aber der Jäger mit Gewehr vor der Haustür ist für mich schmackhaften Vogel nicht gerade ungefährlich. Die Franzosen machen ja aus allem eine Pastete oder einen Aufstrich! Damit nicht genug weht mich auch noch der Wind fast von den Klippen. Und zu guter Letzt schleppen mich meine zwei Mitreisenden auch noch zu einem Haufen uralter Steine, von denen keiner weiß, warum sie aufgestellt wurden. Gääääähhhn!
























Atlantikküste und Heimweg – 13. bis 19. Oktober
Am Samstag fahren wir nach La Rochelle, wo wir entlang der Hafenpromenade in die belebte Altstadt spazieren. Bei einem Gläschen beobachten wir die vorbeischlendernden Menschen, die wie wir den schönen Herbsttag genießen. Am Sonntag geht es weiter nach Bordeaux. In Cognac machen wir einen Halt. Nach einem Rundgang durch das ruhige Städtchen schauen wir noch bei der bekannten Cognac-Brennerei Hennessy vorbei, und sind überrascht, wie teuer Cognac sein kann. Gegen Abend erreichen wir Bordeaux, wo es in Strömen regnet. Auch der Montag beginnt regnerisch und so beschließen wir, das Museum La Cité de Vin zu besuchen. Hier erfahren viel Interessantes und Neues über die Kulturgeschichte des Weins. Am Nachmittag bessert sich das Wetter und so gewinnen wir einen ersten Eindruck von der schönen Altstadt von Bordeaux. Am Dienstag steigen wir über 231 Stufen auf den Turm Pey-Berland, wo man aus 50m Höhe einen wunderbaren Blick auf die Stadt hat. Besonders in Erinnerung bleiben uns sicher die zwei Brunnen am Börsenplatz, der eine wegen seines roten, an Wein erinnernden Wassers, der andere wegen seiner großartigen Spiegelungen und Nebelschwaden. Am Mittwoch verlassen wir die Weinstadt und es geht Richtung Heimat. Wir fahren ins Landesinnere nach Vichy, ein bekanntes Bad und ehemaliger Sitz des Vichy-Regimes, wo uns besonders der schöne Kurpark gefällt. Am Donnerstag geht es nach Mühlhausen, der letzten Station unserer Reise. Die Stadt im Elsass bietet eine kleine, nette Altstadt mit einem beinahe schon kitschig wirkenden Hauptplatz. Am Freitag fahren wir über Freiburg und Friedrichshafen nach Bregenz und über den Arlberg zurück nach Tirol. Nach 7733 Kilometern geht eine wundervolle, an tollen Erlebnissen und Eindrücken reiche Reise leider zu Ende.
Pauls Kommentar: Nach 7 Wochen endlich wieder zu Hause im heimeligen Nest. Was ich vermissen werde: die zahllosen Kreisverkehre; die Hopser in den 30er Zonen; gegen den Wind pinkeln am Sandstrand; Bier, das nach Kirschen, Mango und Grenadine schmeckt; Radfahrer aus allen Richtungen; Cognacflaschen um 25.000 Euro; Wind, Wind, Wind; zerklüftete Klippen; muskelbepackte Rinder; schlutzige Austern; zwei übermäßig enthusiastische Mitreisende, die das alles fantastisch finden. Im Großen und Ganzen hat es gepasst. Bin schon gespannt, wo es das nächste Mal hingeht!















